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Sven Bauer, TerraE Holding GmbH und BMZ Batterien-Montage-Zentrum GmbH

20. Januar 2019 Publiziert in Menschen im Fokus

1. Welchen Fokus/Schwerpunkt haben Sie im Bereich chemische Energiespeicher?

Die Energiespeichersysteme der BMZ Group basieren auf der Lithium-Ionen Technologie, die in den unterschiedlichsten Anwendungen zum Einsatz kommt. Beispiele hierfür sind E-Fahrzeuge, Power- und Gartentools, Heimspeicher, Medizingeräte, etc.
Sven Bauer
2. Welche Lösung(en) bietet Ihre Organisation in diesem Bereich an bzw. welche sucht sie?

Die BMZ Group produziert Lithium-Ionen Batterie-Systeme, die auch customized auf die Anforderungen der Kunden entwickelt werden. BMZ begleitet ihre Kunden von der Produktidee über die Produktentwicklung bis hin zur Prototypenerstellung, Zertifizierung und letztendlich Marktreife mit Serienproduktion. BMZ ist stets an neuen Innovationen interessiert, die für eine Reduzierung von CO² Emissionen sorgen und die Welt ein wenig grüner gestalten.

3. Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für chemische Energiespeicher in den nächsten 5 Jahren?

Die größte Herausforderung sehen wir zum einen in der Leistungssteigerung bestehender Technologien, die auch in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert werden konnte. So hat beispielsweise die Reichweite eines Elektrofahrzeugs im Vergleich zu wenigen Jahren zuvor deutlich zugenommen. Zum anderen wird in den nächsten Jahren die Verfügbarkeit von Lithium-Ionen Zellen eine große Rolle spielen, da hier eine Oligopol-Stellung auf dem Markt herrscht. Wenige asiatische Produzenten dominieren den Markt und bestimmen die Preise. Daher haben wir uns den Aufbau einer deutschen Zellproduktion über das Konsortium TerraE zum Ziel gesetzt, die 2020 im ersten Schritt Batteriezellen mit einem Gesamtvolumen von 4 GWh auf eigenen Linien produzieren wird. Der Output wird in den Folgejahren dann verdoppelt.

4. Was macht Deutschland im Bereich chemische Energiespeicher richtig?

Deutschland ist bekannt für innovative Ingenieursarbeit, was ich als eindeutige Stärke für unser Land sehe. Wir sind Vorreiter in Bezug auf innovative Lösungen, dies gilt selbstverständlich auch für das Speichersegment.

5. Was könnte man besser machen?

Deutschland dürfte noch etwas mutiger vorangehen und auch ein mögliches Scheitern nicht als Hindernis, sondern Lerneffekt sehen. Wir müssen anfangen, neue Wege zu gehen, Innovationen zu treiben und schneller werden. Dies ist in Bezug auf eine deutsche Zellfertigung schön zu beobachten. Große deutsche Konzerne, die das Kapital, Netzwerk und Know-how für den Aufbau einer Zellfertigung hätten, zögern bzw. lehnen ab, da es ein gewisses Risiko mit sich bringt. Dabei wäre dieser Schritt enorm wichtig für unsere Wirtschaft, da zahlreiche noch von Deutschland dominierte Industriezweige an der Batterietechnologie hängen und somit abhängig von asiatischen Herstellern sind.

6. Der Batteriestammtisch

…ist die ideale Plattform, um sich mit Experten aus Industrie, Forschung und Entwicklung auszutauschen, Meinungen aus unterschiedlichen Kreisen einzuholen und in gemütlicher Atmosphäre das Netzwerk auszubauen.

Sven Bauer
Januar 2019

Ice Seminar Team

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